Nierenerkrankungen Hund

Nierenerkrankungen beim Hund

Nierenkrankheiten beim Hund

Krankheiten der Niere treten mit zunehmendem Alter der Hunde häufiger auf .

Es wird geschätzt, dass mehr als 10 % aller Hunde im Laufe Ihres Lebens eine Nierenerkrankung entwickeln.

Wenn die Nieren deines Hundes gesund sind:

  • filtern die Nieren giftige Stoffe aus dem Körper, z. B. Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels
  • Die Nieren regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt. Sie passen die Urinproduktion an die Trinkmenge an und gleichen so Unterschiede im Wasserhaushalt des Körpers aus.
  • die Nieren helfen den Blutdruck zu kontrollieren in dem Sie das Hormon Renin bilden
  • die Niere bildet das Hormon Calcitriol die („aktive Form" von Vitamin D3) Calcitriol ist wichtig für die Immunabwehr und bewirkt, dass im Darm mehr Kalzium und Phosphat aufgenommen werden.
  • die Nieren kontrollieren den Elektrolythaushalt sowie den Säure-Basen-Haushalt
  • die Nieren produzieren Hormone wie zum Beispiel das Erythropoetin, das die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt.

Enter yNierenerkrankungen beim Hund bleiben in der Regel unentdeckt bis die Niere ca 70 % ihrer Kapazität verloren hat.

Dialyse Hund

keine Dialyse möglich

Die Behandlungsoptionen für fortgeschrittene Nierenerkrankungen beschränken sich normalerweise auf die Behandlung der Symptome, da eine Dialyse für Hunde nicht ohne weiteres verfügbar ist.

Ursache für Nierenprobleme bei Hunden?

Akutes Nierenversagen ist eine plötzlich verminderten Durchblutung der Nieren, die über einen Zeitraum von Tagen auftritt.

Hunde können aufgrund

akute Nierenprobleme entwickeln.

Überraschenderweise ist eine Hauptursache für chronisches Nierenversagen bei Hunden eine Zahnerkrankung.

Bakterien, die mit fortgeschrittenen Zahnerkrankungen in Verbindung gebracht werden, gelangen in die Blutbahn und dringen in mehrere Organe ein, wodurch Herz, Leber und Nieren irreversibel geschädigt werden.

Akute Nierenentzündung (Nephritis acuta)

Symptome:

Eine akute Nierenentzündung (Nephritis acuta) zeigt sich in deutlichen Symptomen.

  • Der Hund frißt nicht
  • Erbrechen auch auf leeren Magen
  • hat gelegentlich Fieber (nur bei Entzündungen)
  • ist apathisch
  • Schmerzhaftigkeit in der Lendengegend und verspannter Bauch
  • meist verbunden mit stärkerem Durstgefühl und häufigem Urinabsatz
  • Verminderter oder fehlender Harnabsatz, gefolgt von vermehrtem Durst, meist dunkler oder sogar blutiger Urin
  • säuerlicher Geruch aus dem Maul

Ursachen:

Ein akuter Nierenschaden (Insuffizienz) kann verursacht werden durch

  • Unfallschock mit hohem Blutverlust.
  • Massives Erbrechen und Durchfall.
  • Schwere Bauchhöhlenerkrankungen, z.B. Bauchfellentzündung oder Gebärmuttervereiterung.
  • Vergiftungen mit Schwermetallen (Quecksilber, Blei, Arsen, Kadmium und Thallium, das vor allem in Rattengift enthalten ist) oder mit Frostschutzmitteln (Glykol)
  • Harnstau durch Harnröhren- und Blasensteine sowie Harnröhrenverletzungen und Blasenriß.

Folgen:

Akutes Nieren versagen kann tödlich verlaufen.

Behandlung

Sofort zum Tierarzt - vor allem bei niedrigen Harnmengen oder gar fehlendem Harnabsatz schnellstens zum Tierarzt, da Lebensgefahr (Harnvergiftung)!

Akutes Nierenversagen ist ein Notfall und muß stationär behandelt werden.

Infusion

Infusion

Der Hund bekommt als erste Notversorgung Infusionen und zusätzlich harntreibende Mittel, um die Nieren wieder in Gang zu bringen.

Im zweiten Schritt muß die Ursache herausgefunden und behandelt werden.

Da der Hund prinzipiell nierenempfindlich ist und es dort schnell zu Schädigungen kommen kann, die nicht völlig ausheilbar sind, ist eine intensive Behandlung angezeigt.

Ruhe und Wärme gelten neben den Medikamenten als wichtige Unterstützung des Heilvorganges.

Antibiotika (Penicillin, Chloramphenicol oder Nitrofurantoin) töten die Erreger ab.
Die Wirkung dieser Präparate kann durch ein Antibiogramm getestet werden.
Bei chronischem Verlauf oder Rückfällen ist eine längere Behandlung notwendig.

Wichtig ist dabei, daß die Nierenausscheidung angeregt wird, um die Medikamente auch in genügender Menge zur Wirkung zu bringen.

Zur Anregung der Harnausscheidung wird man Manit, Sorbit, aber auch Glykokortisone verabreichen.
Es muß immer genügend Flüssigkeit zum trinken bereitstehen.

Die Flüssigkeit darf auf keinen Fall kalt sein.

Die tierärztliche Behandlung wird durch folgende Maßnahmen unterstützt:

  • Der Patient darf nicht auf kaltem Boden liegen.
  • Auf die Nierengegend wird ein elektrisches Heizkissen gelegt und auf schwache bis mittlere Stufe geschaltet
    Heizkissen festhalten (Dauer 10-15 Min., 3- bis 4 mal täglich).
  • Möglichst viel zu trinken geben (Tee bei Nierenproblemen bei Hunden)
  • Nierendiät

Nachbehandlung:

Ausheilung der Grundkrankheit, z.B. bakterielle Nierenbeckenentzündung, durch eine Antibiotikatherapie über einige Wochen. Dazu konsequente Nierendiät

Vorbeugung:

Hund liegt auf kaltem Boden

Hund liegt auf kaltem Boden

Da sich vor allem beim älteren Hund ein akuter Nierenschaden zu einem chronischen Nierenversagen auswachsen kann, sollten Erkältungen durch Liegen auf kaltem Boden vermieden werden.

Hund in der kalten Jahreszeit nicht scheren lassen oder sonst beim Spaziergang durch einen Hundepullover oder ähnliches schützen.

Während einige Nierenprobleme eine unmittelbare Ursache haben, die behandelt werden kann, tritt über einen bestimmten Zeitraum eine chronische Nierenerkrankung auf, deren Ursachen schwerer zu bestimmen sind.

Dieser Zustand entwickelt sich langsam und betrifft meist ältere Hunde.
Es wird oft durch Grunderkrankungen und angeborene und erbliche Erkrankungen verursacht.

Chronische Nierenentzündung (Nephritis chronica)

Als langsam verlaufende Folge wiederholter Infektionsschübe entwickelt sich eine chronische Nierenentzündung (Nephritis chronica).

Symptome:

  • Während das Allgemeinbefinden anfangs kaum gestört ist, wird in allen Fällen erhöhter Durst und vermehrte Urinausscheidung beobachtet.
  • Erbrechen (auch von Blut)
  • urinartiger Mundgeruch
  • Apathie
  • Untertemperatur
  • Benommenheit, aber auch erhöhte Erregbarkeit.

Ursachen:

Viele vorausgegangene Schädigungen des Nierengewebes durch Entzündungen, Infektionen wie z.B. Leptospirose und mehrere andere Erkrankungen führen zu chronischer Niereninsuffizienz (Nierenerkrankungen)

Folgen:

  • Harnvergiftung (Urämie)
  • Entkalkung der Knochen (durch erhöhten Phosphorgehalt im Blut und dadurch bedingtem Kalziumabbau) bis hin zur Knochenerweichung (Osteorenales Syndrom).

Behandlung:

Sofort den Tierarzt aufsuchen.

Blutuntersuchung beim Hund

Blutuntersuchung beim Hund

Genaue Diagnose duch Blutuntersuchungen auf Harnstoff, Kreatinin und Phosphor.

Infusionen mit speziellen Zusätzen wie Kochsalz und Diuretika (harntreibende Medikamente) können die Nierenausscheidung wieder anregen.

Tabletten oder Flüssigkeiten, die Aluminiumhydroxid enthalten, binden Phosphor.

Bei einer akuten Verschlechterung ist eine entgiftende Dialyse über die Bauchhöhle möglich, da es bisher eine künstliche Niere für Hunde nicht gibt.

Dabei infundiert man unter einem leichten Beruhigungsmittel eine blutreinigende Flüssigkeit in die Bauchhöhle (1/4-21) und entleert sie nach einer halben Stunde wieder.
Diese Peritonealdialyse bedeutet nur eine kurzfristige Unterstützung der Therapie in einem bedrohlichen Krankeitsstadium.

Wesentlich für die Erhaltung der Nierenfunktion ist eine , entsprechende Nieren-Diät

Nachbehandlung:

Hinweis:

Der Durst ist erhöht durch einen starken Verlust an Natrium.

Zusätzlich zu der genannten Therapie ist die Zugabe von Kochsalz ins Futter oder als Infusion angezeigt, um den Natriumverlust des Körpers durch die vermehrte Urinausscheidung auszugleichen.

Bei großen Hunden kann ein täglicher Natriumverlust auftreten, der ca. 3-7 g Natriumchlorid (Kochsalz) entspricht.
Deshalb täglich zusätzlich Salz in das Futter geben, Menge nach Angabe des behandelnden Tierarztes.

Die kalorienreiche Kost zur Körperunterstützung soll nur leicht verdauliches Eiweiß enthalten.

Chronische Entzündungs- und Eiterherde wie Zähne, Mandeln, Gebärmutter usw. müßen beseitigt oder saniert werden.

Folgende Nierenerkrankungen führen zu chronischem Nierenschaden.

Entzündungen des Nierenkörperchen-Gewebes (Glomerulonephritis):     

Funktionseinschränkung der Niere mit Ausscheidung wichtiger Eiweißsubstanzen.

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis):   

Bakteriell verursachte Entzündung des Nierenzwischengewebes und des Nierenbeckens.

Flächentzündliche Erkrankung des Nierengewebes (Nierenamyloidose): 

Ablagerung von faserigen Eiweißkörpern in den Nierenkörperchen.
Vermutlich durch Autoimmunvorgänge mitbedingt.

Zystennieren:

Angeborene Mißbildung im Nierengewebe, die das Abfließen des Urins verhindern und zu bläschenartigen
Hohlräumen führen.

Rückstau von Urin im Nierenbecken (Hydronephrose):           

Durch Mißbildung oder Abflußbehinderung (Tumoren, Harnsteine) bedingte Ausweitung des Nierenbeckens und
Verkümmerung von Nierengewebe durch Urindruck.

Nierentumore:     

Zerstören das Nierengewebe und neigen zur Bildung von Metastasen in anderen Organen.

Nierenversagen (Uraemie)

Eine Vergiftung des Blutes durch kör­pereigene, harnpflichtige Stoffwechselab­fälle, die nicht mehr durch die Niere ausgeschieden werden können, nennt man Urämie.

Die Ursachen dieser Schädigung sind vielfältig.

  • So wird bei einem Herz- und Kreislaufversagen die Niere nicht mehr ausreichend durchblutet.
  • Langanhalten­des Erbrechen und Durchfall bewirken Chloridverlust und Flüssigkeitsmangel bei der Ausschwemmung der harnpflichtigen Stoffe.
  • Auch Stauungen in den urinablei­tenden Wegen durch Tumore, Steine oder Unfälle bedingen die Unterfunktion und Gewebsschäden der Niere.
  • Am häufigsten wird die Urämie aber durch die Folgeer­scheinungen von Entzündungen und In­fektionen ausgelöst.
  • Schließlich findet man das Nieren versagen nach Verbren­nungen, durch Toxine und bei Vergiftun­gen mit Quecksilber oder Frostschutzmit­teln.

Symptome für ein Nierenversagen beim Hund

  • auffälliger urinöse Mundgeruch
  • Mattigkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • starkem Durst­gefühl (Dieser erhöhte Flüsssigkeitsbedarf resultiert aus der ge­ringen Konzentration von harnpflichtigen Stoffen im Urin. Der Körper versucht durch höhere Wasseraufnahme die un­genügende Ausschwemmung der Stoff­wechselgifte zu kompensieren.
  • mangelnde Hautelastizität
  • Krämpfe
  • Braunfärbung der Zunge

Diagnose:

Urin- und vor allem Blutuntersuchungen (Harn­stoff, Kreatinin, Indikan) geben Auf­schluß über den Stand der Erkrankung und die Heilungsaussichten.

Behandlung:

Man wird versuchen, die auslösenden Ursachen zu sanieren und damit die Nieren zu entla­sten.
Bleiben die Nieren aber arbeitsunfähig, ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange man den Hund noch am Leben halten kann.
Die Behandlung erfolgt nach den Regeln einer Nierenentzündung mit Peritoneal­dialyse und Elektrolyten, Antibiotika und Kochsalz.
Zusätzlich werden Anabolika eingesetzt.

Eine spezielle Diät für urämiekranke Hun­de soll die negativen Auswirkungen der Funktionsstörungen verzögern und da­durch lebensverlängemd wirken.

hier findest du ausführliche Informationen über "Nierendiät für Hunde"

Tumore der Niere

Tumore der Niere lassen sich abtasten oder werden im Verdachtsfall durch Röntgen auch mit Kontrastmitteln, festgestellt.
Sie verursachen unstillbare Blutungen, die uns Hinweise auf diese Neubildungen geben.
Da sie in fast allen Fällen bösartig sind, ist bei sonst gesundem Hund nur die chirurgische Entfernung sinnvoll.

Nephrotisches Syndrom

Die beim Menschen häufige degenerative Nierenveränderung (Nephrose) tritt beim Hund selten auf.
Nephroseähnliche Erkrankungen werden deshalb als Nephrotisches Syndrom bezeichnet.

Symptome:

  • Abmagerung
  • Bauchwassersucht.

Der Patient stirbt im allgemeinen bald (Wochen bis wenige Monate) an Nierenversagen (Uraemie).

Tee bei Nierenproblemen bei Hunden

Tee

Tee bei Nierenproblemen

Blasen- und Nierentee ist empfehlenswert, wird aber leider von vielen Hunden verschmäht.

Eine stärkere Verdünnung dieses Tees als in der Humanmedizin ist nötig, da bei zu starker Konzentration von Bärentraubenblättern Nierenreizungen beim Hund auftreten können

Tees aus Bärentraubenblättern zeigen in fast allen Fällen keinen Erfolg, da der Hundeharn bei einer Nephritis meist alkalisch reagiert.

Damit kann dieses Mittel keine Wirkung entfalten.
Dies muß unbedingt beachtet werden.

Nierentransplantation bei Hunden

Eine Nierentransplantation bei Hunden ist in Deutschland nicht möglich. Es wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und auch ethisch nicht vertretbar, da die Niere ja einem anderen Hund entnommen werden müsste, der nicht gefragt werden kann.

Nierentransplantation in den USA

Dort werden Tierheim-Hunde seit Jahren als Spendertiere eingesetzt

Fazit:

Wesentlich für die Erhaltung der Nierenfunktion ist eine , entsprechende Nieren-Diät

Hunde und Ihre Krankheiten

Hundekrankheiten

Nierendiät für Hunde bei Nierenproblemen

Nierendiät beim Hund

Aufbau und Funktion der Hundeniere

Hundeniere Vorschaubild

Dieser Artikel wurde nach besten Wissen und Gewissen recherchiert und soll dem Hundehalter einen ersten Überblick bei einer Nierenerkrankung von seinem Hund geben.

Diese Informationen dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen