Augenerkrankungen beim Hund
Bindehautentzündung
Bindehautentzündung (Konjunktivitis) beim Hund – Fünf Wege, den Tränenfluß in den Griff zu bekommen
Symptome für eine Augenkrankheit beim Hund
Manche Leiden verursachen Anzeichen wie Schmerz oder Sehkraftminderung ohne äußere Veränderungen.
Offensichtliche Zeichen sind:
- Berührungsempfindlichkeit
- verstärkte Reizbarkeit
- Appetitlosigkeit
- Lichtüberenipfindlichkeit
- Lethargie
- Winseln. Auch Zusammenkneifen oder Blepharospasmus sind Schmerzhinweise, ein solcher Hund sollte am selben Tag zum Tierarzt. Am schmerzhaftesten sind Glaukom, Verletzungen der Kornea, Geschwüre, Uveitis und Keratitis.
Tränenfluss und Absonderungen
Klare, farblose Absonderungen sind überschüssige Tränen.
Tränenüberproduktion kann eine Reaktion auf eine Allergie, physikalische Reizung oder Wind sein.
Tränenfluss kann entstehen, wenn Tränen nicht richtig vom Auge in die Nasenhöhle ablaufen.
Gelblich güne Absonerungen weisen oft auf eine Infektion hin.
Anzeichen auf der Augenoberfläche
Das dritte Lid ragt bei einigen Rassen naturgemäß hervor und ist oft sichtbar, wenn das Auge Schutz braucht.
Es kann auch durch Schmerz oder bestimmte neurologische Störungen hervorragen.
Bei einigen flachgesichtigen Rassen kann es sich auch von selbst herausfalten.
Die Bindehaut (Membran, kleidet Augenlid aus) und die Sklera (das Weiße im Auge) können sich aus verschiedenen Gründen entzünden.
Die Kornea kann sich durch Blutung oder Vergrößerung der Blutgefäße auf Grund von Schädigung röten.
Eine Kruste oder Entzündung ums Auge kann durch ein Problem in der Augenhöhle, aber auch durch eine Krankheit im Augenbereich auftreten.
Diagnose
Bemerkst du, dass etwas mit den Augen deines Hundes nicht stimmt, verständige deinen Tierarzt.
Er wird eine Untersuchung des ganzen Körpers, nicht nur der Augen durchführen.
Er weiß, dass obwohl die meisten Augenprobleme primär sind (im Auge entstanden), einige anderswo beginnen und andere Systeme schädigen.
Diese werden sekundäre Leiden genannt.
Ein Beispiel für einen Hinweis auf ein sekundäres Leiden ist eine verengte Pupille.
Dies mag auf eine Schädigung des Augapfels hinweisen, kann aber auch eine Nerven- oder Hirnschädigung bedeuten.
Ein weiteres Beispiel ist eine Allergie, die eine Konjunktivitis verursacht, jedoch auch Haut, Atemwege oder Verdauung beeinträchtigen kann.
Ihr Tierarzt wird eine oder mehrere der folgenden Diagnoseverfahren anwenden, um die Ursache des Augenproblems zu finden.
Augenuntersuchung
Das Ophthalmoskop ist eines der wichtigsten Diagnosemittel.
Dieses Handgerät erleuchtet und vergrößert einen Teil des Auges und zeigt dem Tierarzt sonst unsichtbare Schäden und Krankheiten.
Es eignet sich besonders zur Untersuchung der Lider, Kornea, Iris, Linse und Retina.
Durch das Ophthalmoskop sieht der Arzt die Struktur und Blutversorgung der Retina und kann genau feststellen, was bei Schädigung von Kornea und Linse (wie bei grauem Star) geschieht.
Fluoreszierende Farbe
Selbst durch ein Ophthalmoskop kann eine Korneaschädigung unsichtbar bleiben.
In diesem Fall wird ein steriler Papierstreifen mit fluoreszierender Farbe ins Auge gebracht.
Das geschädigte Korneagewebe wird gefärbt und zeigt exakt Ort und Ausmaß der Verletzung.
Wenn deinem Hund die Augen tränen, kann der Arzt fluoreszierende Farbe in den Tränenkanal geben, um zu sehen, ob er offen und funktionsfähig ist.
Tränenproduktionsmessung
Vermehrte/verminderte Tränenproduktion wird mit dem Schirmertest gemessen, wobei ein genormter steriler Papierstreifen die Tränen aus dem Auge aufnimmt.
Augendruckmessung
Ein Tonometer ist ein Gerät, das den Augeninnendruck misst, den Druck in den Kammern des Augapfels.
Damit wird auf erhöhten Druck (Symptom bei grünem Star) getestet.
Labortests
Die Analyse von Absonderungen, Gewebe-, Blut- und anderen Flüssigkeitsproben geschieht im Labor.
Bei gelb-grünlichen Absonderungen aus dem Auge z. B. wird mit einer Probe eine Bakterienkultur angelegt und ein Sensibilitätstest durchgeführt, um das beste Antibiotikum zur Behandlung zu ermitteln.
Durch Bluttests kann man auch die Ursache für Leiden wie Uveitis anterior feststellen.
Bildgebende Verfahren
Techniken wie Röntgen, MRI oder CT können durchgeführt werden, wenn die übliche Diagnosemethode ergebnislos bleibt oder ein unzugänglicher Teil des Auges betroffen ist.
Mit diesen Verfahren wird vor allem der Höhlenbereich hinter dem Augapfel untersucht, um Tumore festzustellen.
Hat ein Hund fortgeschrittenen grauen Star in einer Linse, kann der Tierarzt die Retina nicht mit dem Ophthalmoskop sehen, weil die Sicht versperrt ist.
In diesem Fall wird die sogenante Elektoretinographie genutzt, um die Unversehrtheit der Retina zu belegen.
Dieses Diagnoseverfahren praktiziert meist der Tieraugenarzt.
Behandlungsmethoden bei Augenerkrankungen
Viele Leiden, primäre wie sekundäre, sind für einen erfahrenen Tierarzt weitgehend selbsterklärend.
Eine Diagnose wird bestätigt, wenn ein Hund gut auf die verschriebene Behandlung anspricht.
Dein Tierarzt kann die verschiedensten Medikamente verabreichen oder verschreiben, von antibiotischer Salbe zu Kortikosteroidtropfen.
Manchmal rät er auch zur Operation.
Rassebedingte Veranlagungen für Augenerkrankungen
Einige Hunderassen leiden anatomisch bedingt besonders häufig an Augenerkrankungen.
Besonders betroffen sind Hunderassen mit kurzen Schnautzen.
Sie leiden häufig unter vermehrtem Augenausfluss.
Diese Hunde haben oft eine anatomisch bedingte Veränderung am Tränenkanal.
Besonders betroffen sind die Rassen:
- Französische Bulldoggen
- Bosten Terrier
- Pekinesen
- Mops
- Shih Tzu
Bei diesen Rassen kann es regelmäßig zu verstärktem Tränenfluss oder trockenen Augen kommen.
Daher bedürfen diese Rassen der täglicher Augenpflege mit entsprechenden Pflegemitteln, die du sowohl beim Tierarzt als auch Online hier bekommst
Augenverletzungen
Fasst der Hund mir der Pfote ans Auge, musst du es schützen, denn dies wie auch Reiben erhöht das Risiko einer Korneaverletzung erheblich und verursacht ernste Probleme.
Du kannst das Auge mit einer weichen Bandage über den Afterklauen der Vorderbeine schützen.
Besser ist ein am Halsband befestigter improvisierter Halskragen.
Fremdkörper im Auge
Blinzeln, Augenkneifen, Licht vermeiden und Berühren des Auges mit der Pfote kann auf einen Fremdkörper hinweisen.
Schiebe mit dem Daumen das obere Lid hoch, und schaue nach Fremdkörpern.
Ziehe das untere Lid mit dem anderen Daumen nach unten, und schaue auch hier nach.
Spüle nicht festsitzende Fremdkörper mit lauwarmem Wasser aus oder befeuchte einen sterilen Gazetupfer und entfernen ihn sanft.
Kannst du ihn nicht entfernen, bedecke das Auge mit einem Verband und bringe den Hund sofort zum Tierarzt.
Entferne keinen ins Auge eingedrungenen Fremdkörper, sondern verwende zum Schutz des Auges einen Verband oder Halskragen und suche sofort den Tierarzt auf.
Chemikalien im Auge
Gelangt eine chemische Substanz in ein/beide Augen, spüle es mindestens zehn Minuten mit viel frischem Wasser.
Für eine spezifischere Behandlung befolge die Hinweise auf der Verpackung der Chemikalie.
Schütze das Auge vor weiteren Verletzungen undsuche sofort den Tierarzt auf.
Gesichtshaarprobleme
Nicht nur Wimpern oder Haare auf den Lidern können das Auge reizen, sondern auch Haare auf der Nasenfalte bei flachgesichtigen Rassen und langes Gesichtshaar beim nicht geschorenen Yorkshire- Terrier, Bobtails, Bearded Collie, Lhasa Apso und allen anderen Rassen, bei denen Haare über die Augen hängen.
Falls der Hund nicht an Hundeschauen teilnimmt, schneide diese Haare regelmäßig.
Nimmt er an Hundeschauen teil, gewöhnen Sie ihn an ein bequemes Gummiband, das die Haare von den Augen fern hält.
Dieser Artikel wurde nach besten Wissen und Gewissen recherchiert und soll dem Hundehalter einen ersten Überblick bei einer Augenerkrankung von seinem Hund geben.
Diese Informationen dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen
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